Instituto National de Asuntos del Movimiento (INAM)

Das Mexikanische Institut für Bewegungsangelegenheiten (INAM) gehört zu einer der ersten Initiativen, die im Rahmen des »Plans zur internationalen Verbreitung der Aktivitäten und Prinzipien« des österreichischen BMfB gefördert werden. Das INAM beabsichtigt die Gründung eines internationalen Netzwerks von Behörden zur Bewegungsentwicklung in Lateinamerika und der Karibik.

Das Mexikanische Institut für Bewegungsangelegenheiten entwickelt und implementiert Bewegungsmaßnahmen, indem es Verkörperung als politisches Instrument zur Förderung einer proaktiven Debatte über den drohenden Verlust kultureller Vielfalt infolge fortschreitender Homogenisierung einsetzt. Durch die Förderung, Konservierung und Verbreitung traditioneller Formen von Bewegung in den Neuen Medien will INAM diese Praktiken aktualisieren, um unwiederbringliche Verluste körperlichen Wissens und des immateriellen körperlichen Erbes zu verhindern, die durch den Prozess der Globalisierung verursacht werden.

Durch den Einsatz von Tanz und sozialer Choreografie als politisches Instrument soll die gleichmäßige Verteilung jener Bewegungen in der Gesellschaft, deren Förderung sich das INAM widmet, nicht dem Wettbewerb und der Beherrschung dienen, sondern dem Genuss, dem Tanz, der Gesundheit und der Kollaboration.


Selbstverteidigungsbewegungen für kulturelle Minderheiten.

Das erste durch das INAM initiierte Programm widmet sich dem Überleben kultureller Minderheiten in Mexiko durch die Entwicklung neuer Arten von Kampfkunst und Selbstverteidigung, deren Praktiken dem traditionellen Bewegungsreservoir bedrohter indigener Kulturen entnommen werden.

In der Kosmologie der Maya bedeutet Wíinklil »Körper-Präsenz“ – ein Ausdruck, der Vorstellungen wie körperliche Gestalt, physische Aktivität und Persönlichkeit umfasst. WÍInklil ist das erste Projekt seiner Art in Mexiko, und widmet sich der Stärkung und Ermächtigung lebendiger Maya-Kultur, sowie ihrer Präsenz in den neuen Medien.

Mit Wíinklil werden alltägliche Aktivitäten – wie die Herstellung von Tortillas, die »Reinigung der Milpa« oder die Haarpflegepraktiken der Maya-Frauen – von ihrem urspruünglichen Kontext abstrahiert und zu kämpferischen Gesten verwandelt. Dadurch wird ermöglicht, dass alltägliche Aktionen auch zurück schlagen können.





Presentation INAM in Merida, Mexico 2014
(v. l. r.)
Rafaela Kann Aké, bei der Ausführung der „Kaax“, eine traditionelle Maya Bauchmassage.Raúl Vela Sosa, Director of Culture department, Secretary of Culture of Yucatan
• Daniel Zimmermann, Dept. of film & visual arts, BMfB Austria
• Amanda Piña, Dept. of dance & choreography, BMfB Austria
• Graciella Torres Polanco, Director of dance department, Secretary of Culture of Yucatan
• Meinhard Rauchensteiner, Counsellor for science, art & culture, BMfB Austria
• Yax Kin Kan Mai, Maya Interpreter Representer of the Maya Culture
• Paula González, Dept. of artistic development, INAM
• Jared Barroso, Director of the Cultural Center in Motul, Yucatan
• Gervasio Cetto, Dept. of Choreographic Research INAM
• Elías Puc, Professor of Musical Composition at ESAY Merida
• Diana Bayardo, Dept. of Public Relations and embodiment INAM.



• Manuel Chuc y Suárez, »jit’ jax sumo’ob«,
Herstellung der Henequen Seile.



• Rafaela Kann Aké,
bei der Ausführung der »Kaax«, eine traditionelle Maya Bauchmassage.



• Leobarda Baás-Ek
bei der Zubereitung traditioneller Mais Tortillas.